Das Erfolgsrezept unserer heutigen Zeit lautet:

Mach alles… (wenn´s sein muss und dir niemand hilft – auch allein!)
Mach´s perfekt (also outstanding – es muss super sein! Durchschnitt kann jeder!)
…und lass es niemals anstrengend aussehen! (pfeif dabei am besten ein fröhliches Lied oder summe vor dich hin.. und das Wichtigste: schau dabei blendend aus!!  – denn schließlich gibt es ja Gesichts-sofort-Masken und Refresherpads gegen dunkle und überreizte Augenringe)

Hier also das perfekte Weihnachtsmantra, damit es auch sicher anstrengend oder wenigstens nicht fröhlich wird: PERFEKTIONISMUS

Was für Manager*innen oder Weihnachtsmänner und -frauen gleichermaßen gilt, ist zu widerstehen, es perfekt machen zu wollen.
Egal ob in deinem Job oder in den kommenden Tagen mit deinen Liebsten: uns kostet das am meisten Energie, was wir hundertprozentig machen wollen.

Denke an das Paretoprinzip:
Mit 20% deiner Energie erreichst du 80% des Ergebnisses.
Um aber die letzten zwanzig – also ein 100%iges Ergebnis zu erreichen brauchst du 80% deiner Energie…
Das letzte Stück der Perfektion kostet die meiste Energie.

Deine wichtigste Aufgabe ist also nicht, hundert Prozent zu erreichen, sondern auszuwählen, was wirklich wichtig ist – auf was lenkst du deine Konzentration an einem Tag?
Was ist wirklich wichtig und was ist auch mit Abstrichen total ok?

Vielleicht gar nicht so einfach, wenn wir eine lange innere Liste haben, was wir noch erledigen wollen und was unbedingt noch passieren muss.
Und das ja meistens aus gutem Grund: Wir sehnen uns danach, es zu schaffen – und mit einem wunderbaren Ergebnis (der fertigen Präsentation in Rekordzeit  – oder eben dem perfekten Weihnachtsmenü mit Streusternchen auf dem Tisch und den passenden Servietten)  –
ja, dass ….
was soll dann eigentlich passieren? Was wünschen wir uns zutiefst und was wollen wir mit unserem riesigen Einsatz erreichen?

Vielleicht ist es
…endlich…endlich… die Anerkennung zu bekommen, nach der wir uns so sehnen…
endlich gesehen zu werden mit all unserer Mühe und dann … endlich … anzukommen im Geliebtsein.

Kennst du das?

Vielleicht kannst du dich einen Moment liebevoll zurücklehnen und dir selbst zuhören…
Da ist also ein Mensch (Du!) der sich danach sehnt, endlich angenommen, gesehen und geliebt zu werden…  und das darf sein!
Und was wir tun, ist Sausen und Rennen unter einem riesigen Druck, wir bemühen uns bis zum Anschlag und geben, geben, geben – was leider keiner sieht und dann geben wir uns noch mehr Mühe und rennen noch ein bisschen schneller.
Nach dem Prinzip: Wenn wir schon nicht bedingungslos geliebt werden, dann wollen wir wenigstens die Anerkennung.
Doch solang wir es richtig und hundertprozentig machen wollen – ist es richtig richtig anstrengend.

Und unser Herz?
Niemand kann diesen Kreislauf durchbrechen, als du
Niemand kann deine Ansprüche an dich – an die Situation, wie sie zu sein hat, verändern
Niemand kann dir abnehmen, milde zu werden
und liebevoll auf dein Leben und Sein zu blicken.

Was braucht es also wirklich für deinen Erfolg, für gelingende Begegnung, für ein frohes Fest?

Vielleicht:

  • Zeit und Atmen
  • deine Konzentration auf das zu richten, was dir wirklich wichtig ist
  • ein weites Herz und die Bereitschaft, dass es anders kommt
  • und ganz viel Dankbarkeit, dass wir uns  – und so viel mehr – haben..

Ideequelle: Anja Förster „Fast perfekt, oder?“

 

Conny Pinnekamp

training. coaching. seminare.

Trainerin und Coach für Gewaltfreie Kommunikation und Persönlichkeitsentwicklung