Je mehr unsere äußere Welt sich verändert und in Aufruhr und Unfrieden gerät, desto mehr ruft uns dies dazu auf, unsere innere Welt in Ordnung zu bringen.
Viele Menschen haben sich schon in den letzten zwei Jahren durch die veränderten Lebensumstände und Einschränkungen gefragt, was für sie wirklich wichtig ist. Manche haben dann vergessene Ecken und Winkel entrümpelt und sich von Altem, Überflüssigem getrennt. Und auch innere Werte wurden neu erkannt. Ein „eigentlich… will ich das gar nicht so:
so durch meine Leben rennen… viel zu wenig Zeit mit meinen Liebsten verbringen… so wenig inneren Frieden und Freude spüren und mich ständig unter Stress zu fühlen… und all das mit mehr und mehr Konsum, Aktion und „im Außen sein“ zu kompensieren.“
Längst überfällige Entscheidungen wurden getroffen – und Menschen sind mehr denn je auf der Suche nach Zufriedenheit und einer inneren Balance.
Und spätestens seit dem 24. Februar beschäftigt uns alle ja die Frage: wie geht Frieden?
Wie geht Frieden im Großen – und im Kleinen?
In der Welt und in meinem Umfeld –
in meinen Beziehungen, die mich ganz schön herausfordern können
und wie geht Frieden in mir selbst?
Charles Eisenstein schreibt, „Ein ehrliches Gebet für Frieden kann nicht nur lauten „Lass diesen Krieg enden!“ Es muss lauten „Lass jeden Krieg enden.“ Und es würde bedeuten, …jegliche Waffen niederzulegen, eingeschlossen unserer eigenen.“
Oder wie Ferrini es ausdrückt:
„Denn der Wunsch nach Frieden auf Erden
ohne Frieden im Herzen
bleibt nur ein leerer Wunsch“
…wir brauchen etwas das größer ist als wir…
Wie bekommen wir also inneren Frieden?
Wenn Nachrichten uns von außen in immer größere Herausforderungen stellen, spüren wir unsere Ohnmacht. Es ist „größer als wir“. Und wir ahnen tief innen, dass diese Veränderungen nicht einfach wieder gut werden. Dass es kein „back to normal“ gibt, keinen „alten, gewohnten Zustand“, zu dem wir zurückkehren werden, sondern dass das Ausmaß dieser Veränderungen neue Handlungsmöglichkeiten, ja eine neue Lebensform braucht.
Zwei Dinge sind mir dazu wichtig geworden
Keiner muss die Veränderung allein stemmen. Wir brauchen Gemeinschaft, ein Miteinander und wir können uns zueinander ausstrecken und uns die Hand reichen. Wir haben noch so viel zu teilen!
Gerade mit den geflüchteten Menschen die nun bei uns leben, erleben wir, wie wir uns gegenseitig ermutigen können, indem wir zusammenrücken!
Was für ein Geschenk!
Die Dankbarkeit für das was wir haben – und das Teilen von unserem Reichtum führt uns in eine neue Herzenshaltung. Lasst und Herz und Hände öffnen!
Ich will inmitten von allem menschlichen Ringen, aller Unvollkommenheit mein Herz weit werden lassen, für einen Frieden der höher ist als alle menschliche Vernunft:
Etwas, das größer ist als ich und mich trägt, auch wenn Gewohntes zusammenbricht.
In der Gegend von Piemont gibt es einen Brauch. Wenn am Ostersonntag zu ersten Mal die Glocken läuten, laufen Kinder und Erwachsene an den Brunnen des Dorfes. Dort waschen sie sich mit dem frischen Wasser die Augen. Mancher wird einfach so mitlaufen und gar nicht mehr den Grund der Tradition kennen. Mit dem Waschen der Augen war die Bitte verbunden, neue Augen zu bekommen. Gleichsam OSTER-AUGEN, die neu sehen und das Neue sehen.
Augen, die sehen, was durch die Auferstehungskraft in diese Welt gekommen ist!
Friede mit dir!
Conny Pinnekamp
training. coaching. seminare.
Trainerin und Coach für Gewaltfreie Kommunikation und Persönlichkeitsentwicklung